Comal County Fair

Als ich mir das erste mal “Texas” vorgestellt habe, hatte ich schon bestimmte Bilder im Kopf. Weite, trockene Ebenen mit ein paar vereinzelten Büschen. Hier und da ein Kaktus. Der Wind treibt dieses runde Gestrüpp vor sich her. Und dazwischen Kühe und natürlich Cowboys auf ihren Pferden.

Tja, in Austin ist davon eigentlich nichts zu finden. Keine Cowboys, keine Kühe, keine trockenen Ebenen. Aber ein wenig raus aus der glitzernden Metropole mit ihren chromglänzenden Hochhäusern, den gepflegten Parks und beschaulichen Vorstadtsiedlungen, ja, da sieht es dann ein bisschen anders aus. Auf diese Seite durfen wir auf dem Comal County Fair in New Braunfels einen kleinen Blick werfen.

Endlich mal Leute in Cowboystiefeln! Mit Hüten! Und karierten Hemden! Und Chaps! Und Tiere! Yeah!

Und ein Vergnügungspark! Das wird ja immer besser!

Spaß und gute Laune

Wer von euch war schon mal im Urban Air in Vösendorf? Oder einem anderen? Wir haben hier zum ersten Mal ein Urban Air (South Austin) ausprobiert. Nachdem ich eine Trampolinhalle erwartet hatte, war ich ein wenig überfordert von dem ganzen Geplinge und Gerät, dass dort vor Ort ist. Aber macht nix. Wir löhnten die Kleinigkeit von 90 Dollar und durften uns dafür zwei Stunden dort austoben. Hier ein link zur Gallerie.

Am Tag davor war großes Fest bei Johannas Schule. Der “Baldwin Carnival” gehört zu den größten Veranstaltungen im Schuljahr. Im Grunde genommen ist es ein kleiner Jahrmarkt der dazu dient, Geld für die Schule einzunehmen.

Und ja, das gibt´s wirklich, diese Bude wo man jemanden ins Wasser plumpsen lässt. Die bedauernswerte Lehrerin hier ist Ms. Holly. Das Mädel darf den Knopf aber nur drücken, weil es vorher mit dem Ball getroffen hat, der Klapp-mechanismus aber nicht ausgelöst wurde.

Für alle anderen ist es recht gemütlich und der Sitzplatz auch meist trocken.

Draußen hatte es um die 40 Grad, vielleicht war Ms. Holly gar nicht so unglücklich über ihren Arbeitsplatz?

Drinnen war es ein wenig kühler und da gab es auch zwei coole Stationen. Falls du dich über die Eierschachteln in den Händen der Kinder wunderst: Da drin sind bunte Eier, ausgeblasen, mit Konfetti gefüllt und wieder verschlossen. Den Rest darfst du dir zusammenreimen.

Dinge die mir in Amerika auffallen

+ Leute, die bei laufendem Motor im Auto sitzen während sie auf etwas warten – auf die Kinder die von der Schule kommen oder auf die Frau beim Einkaufen, zum Beispiel.

+ Eng verwandt mit den Leuten, die den Motor laufen lassen, während sie selbst einkaufen sind.

+ Skorpione im Haus. Sie sind nicht groß, sie sind nicht tödlich giftig, aber werfen mich trotzdem föllig aus der Bahn. Wie man an meiner Rechtschreibung erkennt.

+ Alles ist riesig. Käse in 2.2 kg Packungen, oder “kleine Zwiebel gibt´s nicht”.

+ Mit dem Golfwagerl die Kinder zur Bushaltestelle (100 Meter entfernt) bringen und danach joggen gehen.

+ Für alles und jedes Security Codes haben, aber der Sicherungskasten ist außen am Haus.

+ Sonne im Überfluss, aber keiner nutzt sie für Energiegewinnung oder Heißwasser.

+ Draußen hat´s 41 Grad, drinnen 19.

+ Alle sind tiefenentspannt, mit allen Vor- und Nachteilen.

Was habe ich vergessen? Was fällt dir noch ein?

Letzter Tag am Pool

Das Angenehme am Leben in einer durchorganisierten Nachbarschaft ist das oft vorhandende “community pool”. Auch wir haben so eines. Leider war gestern der letzte Tag an dem es offen hatte. Darum habe ich noch schnell ein paar Schnappschüsse für euch.

Das Pool misst 17 Züge in der Länge und zehn Züge in der Breite. In der Tiefe misst es nur wenig, bis man sich den Kopf anhaut. Aber die meisten Leute inklusive uns schwimmen an der Wasseroberfläche. So lange ich dabei nicht mit dem Bauch oder den Knien am Boden schleife, ist mir die Tiefe halbwegs egal.

Vermischter September

Für all das, was keinen eigenen Bericht bekommt.

Johannas Beitrag zum Wettbewerb “reading in unusual places”
Was verbirgt sich wohl hinter diesem Stapel Verpackungsmaterial??
Zwei Packungen Gläser!
Gorizia, auch weit weg, aber sehr, sehr liebe Menschen wohnen dort an die ich gerade denke! :-*
Ohne Worte
“Minute to win it” – Eine Freitags-Aktion in Johannas Klasse
24 Sekunden texanisches Gewitter
Wenn es regnet, regnet´s ordentlich.

Wir haben Ausgang

Ich finde ja, es zahlt sich aus, seine Umgebung kennenzulernen. Ist ja irgendwie Sinn und Zweck des Aufenhalts. Dazu kann man herumfahren, aber für lokale Informationen ziehe ich gerne das Radio heran. In meinem Falle ist das “KLBJ The Rock of Austin“.

Für´s herumfahren braucht man aber einen fahrbaren Untersatz. Und genau den haben wir uns heute besorgt! Einen 2012 Jeep Wrangler in Signalrot, so schön!

Um auf das Radio zurückzukommen: Während meiner Bastelaktion für die Schule habe ich KLBJ gehört, und just an diesem Tag wurden Karten für das Konzert von Monte Montgomery verlost. Kennt ihr nicht? Ich kannte ihn auch nicht, aber die location, in der er spielen soll, von der habe ich schon gehört. Die ist nämlich in der Nähe unserer Siedlung. Und was tu ich? Ich rufe an um die Karten zu gewinnen, und komme tatsächlich durch!

Mit unserem neuen Gefährt geht es abends ins Nutty Brown Cafe and Amphitheater. Die Kinder bleiben alleine zu Hause. Bei der location angekommen bedanke ich mich recht artig beim Moderator für die gewonnen Karten, dafür bekommen wir knallgelbe KLBJ-Leibchen. Die Stimmung ist gut, das Wetter mild, das Publikum zahlreich und die Musik gitarrenlastig.

Wer Monte Montgomery hören will, klicke auf diesen link zu seinem Video, aufgenommen live im Nutty Brown. Viel Spaß!

Viele viele bunte Zettel

Da war ich also. Zurück in der Schule. Ich kann mich nicht erinnern, in Österreich so viel Zeit in den Schulen meiner Kinder verbracht zu haben, aber hier ist es anders. Eltern werden regelmäßig für diverse Dienste eingespannt. Sei es Vorlesen, etwas laminieren, Bücher einscannen, die Mittagspause überwachen oder meine Tätigkeit. In einem Anflug von Wahnsinn habe ich mich nämlich zur Mithilfe bereit erklärt.

19 x 21 ergibt 399. Eigentlich eine schöne Zahl. Doch 399 Zettel auschneiden und auf 21 Folder kleben ist eine Sch… hacken! Und ich hasse basteln, überhaupt! Aber da war ich nun in Johannas Klasse. Hier lesen ein paar Kinder ihr Buch. Dort am Boden spielen einige ein Buchstaben-Spiel. An ihrem Tisch sitzt die Lehrerin und geht mit ein paar Kindern den Stoff nochmal durch. Der Rest lungert herum, isst Chips, arbeitet ein wenig und schaut mich zwischendurch neugierig an. Und ich muss 21 folder bekleben.

Schlussendlich habe ich die Arbeit mit nach Hause genommen. Ich habe in 4,5 Stunden in der Schule gerade mal sechs folder geschafft. Insgesamt habe ich knapp 20 Stunden daran gearbeitet. Das Lehrmaterial darin ist übrigens super, es geht um kreatives Schreiben. Und was macht man während 20 Stunden basteln? Man hört Podcast-Folgen über “gelassen-bleiben”. Man hört das Buch “Jugend ohne Gott”. Man hört alle Jahreszeiten-Konzerte von Vivaldi. Und man hört Radio. In meinem Fall: “KLBJ – Austin´s Rock.” Und dazu gibts auch eine Geschichte.

Es wird, es wird

Wusstest du, dass es sich besser mit einem Dach über dem Kopf schläft? Vermutlich schon, wir wussten es ja auch. Zumindest dieses Problem ist aber ohnhin gelöst und wir dürfen uns auf 380 Quadratmeter Wohnfläche ausbreiten. Böse Zungen behaupten, da wäre die Terasse mit einberechnet, aber ehrlich gesagt finde ich, dass fällt auch schon nicht mehr ins Gewicht. Wie richtet man aber so viel Wohnraum ein? Richtig – mit Ikea und second hand, so wie diese schöne Ledercouch…

Obwohl ich es mir immer anders gedacht hätte: Amerika ist zwar das Land der riesigen Supermärkte, aber der Ikea ist so ziemlich das einzige, was an unsere Vorstellung von Möbelhaus herankommt. Denn anscheinend kauft man hier in einem der vielen kleinen Läden ein, oder lässt sich die Möbel gar machen. Mir hat aber die Auswahl gefehlt und vor allem – ich gebe es zu – der moderne Stil. Man liebt hier Landhaus und “gediegen”, sag ich mal.

Ich möchte an dieser Stelle noch Julia danken, die mir in Österreich die Kästen abgebaut hat. Ich baue hier im Gegenzug wieder so einiges auf. Willkommen Bjursta, Stefan, Kivik und unzählige Kleinigkeiten.

Das rechte wurde übrigens ein Hochbett. Heute gibt es außerdem ein Gewinnspiel: Wer errät wie viele Türen unser Haus hat, gewinnt ein dreigängiges Abendessen bei uns im Alcanza Drive. Flug nicht inbegriffen. Unterkunft schon. Hinterlasse deine Schätzung in den Kommentaren. Abgabeschluss ist der 30. Mai 2019.

Nasse Angelegenheit

Heute haben wir einen schönen Familientag verbracht. Es ging in der Früh nach Barton Springs. Wer das Thermalbad Bad Fischau mag, wird hier glücklich. Barton Springs wird von vier unterirdischen  Quellen gespeist, welche die Wassertemperatur zwischen 68 – 70 Grad Fahrenheit (ca 20 – 21 Grad Celsius) halten. Es leuchtet in allen möglichen Grüntönen, wirklich schön und sehr erfrischend. Die Architektur ist eher nüchtern, denn eigentlich handelt es sich nur um einen langen aufgestauten Fluss. Gleich nach dem Damm stromabwärts befindet sich der freie Bereich wo auch Hunde hindürfen. Und auch diese haben die texanische Mentalität. Alle schön entspannt und freundlich. Hier habe ich ein paar Bilder für euch:

Der Bereich um Barton Springs ist auch die Heimat von zwei gefährdeten Molch-Arten. Über sie gibt es eine kleine, feine interaktive Ausstellung im oberen Bereich des Schwimmbads.

Nach ein paar Stunden planschen ging es weiter in die Downtown von Austin. Zuerst mussten wir ein paar Informationen sammeln, was in der näheren und größeren Entfernung der Stadt an Interessantem zu entdecken ist. Dazu eignet sich natürlich die Touristen Info. Mit reichlich Katalogen und Flyern bepackt ging es zuerst zu einem späten Mittag-Essen (mjam, Kava) und danach ins „Museum of the weird“.

Der Name ist Programm. Mumien, Schrumpfköpfe, eine Art Yeti in Eis, und allerhand grausliche und kuriose Geschichten und Artefakte sind nichts für Zartbesaitete. Heißt, den Kindern hat´s getaugt, mir hat´s gegraust. Höhepunkt war die Live-Show von Dan, der sich nicht nur einen Nagel in die Nase hämmert, sondern auch mit seinen Augenlidern eine Musikdose aufhebt sowie einen Modellierluftballon durch Nase und Mund zieht und daraus einen Pudel bastelt. Hier gibt es einen link zum Video von Dan.

Kurz ging es noch zurück nach Hause, und weil es so schön warm war, haben wir uns in unser Community pool geschmissen. Johannas cheer-training zeigt schon Früchte, und Nicholas machte einen Salto nach dem anderen. Der einzige, der leiden musste, war „Sprungturm“ Oliver. Ganz zum Abschluss dieses Tages ging es noch zu der Kapsch, Olivers Arbeitsgeber. Dort gibt es nämlich im Gegensatz zu Zuhause Duschen mit warmem Wasser!

Ein Haus ohne Gas und Internet

Meine Lieben, nur ein ganz kurzer Eintrag. Ich sitze im nähesten Starbucks mit WLAN und schreibe um euch zu sagen, dass wir bereits zwei Nächte im neuen Haus geschlafen haben, yippeah! Und sogar auf Matratzen, yeah.

Hier gibt es den link zu den ersten Fotos. Es tut mir leid, dass ich die anderen Berichte nicht in der chronologisch richtigen Reihenfolge hochladen kann, aber ich reiche diese Artikel später nach.

Und jetzt düse ich schon wieder weiter. Ich muss noch Sachen kaufen, die man mit Hilfe der Mikrowelle in ein nahrhaftes, schmackhaftes Mahl verwandeln kann. Denn natürlich läuft auch mit den Services nicht alles so, wie es soll. Liebe Grüße!