Von Wind und Wetter

Vor zwei Wochen saßen wir ohne Wasser und Strom im Schneechaos fest, heute grillen wir unser Abendessen am Strand. Natürlich bedeuten Sand und Meer nicht automatisch Sonne und Wärme, aber was tut man nicht alles für ein lehrreiches Wochenende. Nachdem Oliver mit der „Offcamber“-Gruppe demnächst in die Moab-Wüste fahren wird, soll bei diesem Trip Konvoi-Fahren geübt werden, sowie die Gruppe sich besser kennenlernen. So wühlen wir uns meilenweit mit unserem Jeep durch weichen Sand, bis wir endlich an unserem Lagerplatz ankommen.

Die Kinder sind trotz kühler Temperaturen vom setting begeistert. Ich verliere ein wenig meine Countenance als wir bei starkem Wind und Nieselregen versuchen, unser Zelt im mageren Windschatten des Little Big Reds aufzustellen. Doch auch diese Übung gelingt schlussendlich. Der Wind lässt nach, das Abendessen, gekocht über dem gemeinschaftlichen Lagerfeuer, ist herrlich, und mein Whiskey wärmt außer meinem Magen auch mein Herz.

Die Nacht ist schräg im wahrsten Sinne des Wortes. Ich wache mindestens viermal auf um mich mitsamt des Schlafsackes vom unteren Ende des Zeltes wieder nach oben zu hieven. Oliver dito. Nicholas, der auf der Wetterseite des Zeltes liegt, wird dafür nass. Einzig Johanna scheint eben und trocken zu liegen, was wir ihr natürlich gönnen.

Am nächsten Morgen gibt es ein wunderbares Frühstück, zubereitet von Jeff und Jason, unseren „offcamber“-Anführern. Danach noch eine informative „rescue and recovery“-Klasse und danach geht es auch schon ans Zusammenpacken und Heimfahren.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen gibt es auf der Heimfahrt noch kurzfristig die Möglichkeit, unsere frisch erworbenen Fähigkeiten mit dem Abschleppseil praxisnah auszuprobieren. Auf der Schnellstraße liegt über fast 100 Meter verteilt eine riesige Menge Heu, wobei eine Straßenseite völlig unpassierbar ist. Davor hat sich bereits ein Stau gebildet, die Autoschlange fährt langsam an der Engstelle vorbei. Was machen wir? Bleiben stehen und säubern die Straße. Schleppen den Heuballen auf die Seite und machen so gut es geht sauber. Erst danach geht es für uns weiter und ohne weitere Zwischenfälle bis nach Austin.
Fazit: Konvoi fahren ist cool, aber anstrengend. Am Strand campen ist cool, aber anstrengend. Straßen säubern ist cool, aber anstrengend.

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