Vermischter Juni – Full Circle

Und genau so, wie das große Abenteuer begonnen hat, so endet es auch wieder. Mit einer Menge Koffer. Unsere zwei Jahre sind beinahe um, und wir machen uns bereit für das Wieder-nach-Hause-kommen. Für mich fühlt es sich aber auch ein wenig nach Zuhause-verlassen an, denn ich habe mich in Texas sauwohl gefühlt. Und gleichzeitig freue ich mich auf viele Dinge in Österreich, nicht zuletzt Freunde und Familie.

Doch bevor wir Anfang September wieder zurück in der Heimat sind, müssen hier erst mal alle Zelte abgebrochen werden. Das Chaos ist kaum zu übersehen, so viele Dinge laufen gleichzeitig ab: Wir versuchen, so viele unserer Besitztümer wie möglich zu verkaufen. Wir packen, was unbedingt nach Österreich mit muss. Und wir packen, was wir in den acht Wochen davor noch brauchen. Denn wir haben viel vor.

Ich bin so begeistert von meiner Maus. Mit Cheerleading haben wir Johanna nach Amerika gelockt, und obwohl Covid19 uns ganz schön reingepfuscht hat, ist sie trotzdem ein wenig zum Trainieren gekommen. Schönen Dank an Coach Austin und Alessio von Sport of Cheer. Hier noch ein throwback zu ihren Anfängen bei Star Center Gymnastics.

Unsere allerbesten Alcanza-Nachbarn schmeißen eine Party für uns! Yeah! Von der Party selbst gibt es leider keine Fotos, wir hatten viel zu viel Spaß beim Feiern und haben vollkommen auf´s Fotografieren vergessen. Herzlichen Dank an alle, die gekommen sind. Es war eine Sause!

Ich glaube zwar nicht, dass ich selbst einen Bauernhof haben möchte, aber ich bin happy, dass wir Freunde haben, die nebenbei eine Ranch haben. Drei Pferde, drei Esel, Hühner, Teiche und natürlich das einheimische Wildgetier auf 100 acres verteilt sind ein schöner Zeitverbreib. Und die eigene Ölpumpe. Schön texanisch.

Das erste Mal braids vom Friseur. Danke, Lea!

Margarita und ihre Mädels sind unsere Guides auf einem abendlichen Ausflug zu Austins Market District.

15 Minuten von Downtown?

Ja, tatsächlich, 15 Minuten von Downtown Austin und 15 Minuten von unserem Zuhause entfernt ist einer der schönsten saisonalen Schwimmplätze. Ähnlich wie die Leitha, ist auch im Barton Creek nur manchmal Wasser. Aber wenn genug da ist, welch ein Paradies wird es!

Wieder einmal ist es meine gute Freundin Margarita, die mir diesen tollen Platz, die Twin Falls, zeigt. Sie und ihre zwei Mädels begleiten uns in die innerstädtische Oase. Der Barton Creek Greenbelt ist ein ziemlich großer Erholungsraum, der von Austinites gerne für Joggen, Wandern und Schwimmen genutzt wird. Und wenn – so wie jetzt – viel Wasser im Barton Creek ist, dann ist dementsprechend viel los. Es gibt aber auch ruhige Plätze, und wenn man sich im Fluss treiben lässt (Soundtrack: “Liebeslied im Alten Stil” von Konstatin Wecker)… hach. Enjoy the pics.

School´s out – for summer!

Eine Ära geht zu Ende. Ich bin ein bisschen traurig, denn das war´s mit Volksschule für uns. Nachdem Johanna in Österreich ja nicht in die letzte Klasse ging (was sie mir sehr übel nahm), war ich sehr froh, dass sie in Austin würdig aus der Volksschule entlassen wurde. Zuerst wurde mit einer Autoparade gefeiert und am nächsten Tag gab es eine Riesen-Pool-Party für alle Fünftklässler. Die fiel zwar ins Wasser, aber das tat dem Spaß keinen Abbruch. Ein paar der Fotos sind von der wunderbaren Michelle Gardella, einer ganz tollen Künstlerin und Mama von Johannas Freundin Lily.

Auf Wiedersehen, Baldwin, es hat mich sehr gefreut!

Vermischter Mai

Mein Geburtstags-Monat! Juhu! Und außer viel Liebe und Sonnenschein bekomme ich eine coole Fossil-Uhr. Und ein sehr nettes Geburtstags-Essen in The Leaning Pear in Wimberley.

Endlich, endlich, und eigentlich zu spät werde ich als Komparse gebucht, jetzt, wo wir fast schon weg sind aus Autin. Ich darf mitmachen bei “Walker Texas Ranger”, “Empire of Shadows” und “Fear The Walking Dead”. Letzteres ist so geheim, dass ich erst beim Covid Test draufkomme, für welche Serie ich gebucht bin! Da Handys streng verboten sind, gibt´s auch kein Foto.

Wer sich wundert, wie eine Gottesanbeterin aussieht, wenn sie noch sehr, sehr klein ist: So!

Ich mache bei der Challenge “50 Miles in May” zugunsten der MTT: Wings of Texas mit. Manchmal begleitet mich mein Schatz beim Gehen. Und manchmal nehme ich einen drei-Meilen-Umweg in Kauf, nur um die Kalorien von “Waffle Love” wieder abzubauen. Scherz. Ich interessiere mich null für Kalorien, aber ich gehe gerne spazieren und mag Waffeln.

Wir dürfen das neue Grundstück in Llano bewundern, wo Offcamber bald seine Schule eröffnen wird. Wirklich wunderschön dort!

Man merkt, dass sich unsere Zeit in Austin dem Ende zuneigt. Wir beginnen, unsere Sachen zu announcieren und zu verkaufen.

Eine große Biegung

Unsere Jeep-Freundin Michelle feiert 50. Geburtstag. Und dafür hat sie sich etwas besonderes gewünscht, nämlich einen Trip nach Big Bend National Park. Wir fahren ungefähr sieben Stunden, bis wir, zwar immer noch in Texas, in einer total anderen Welt ankommen. Wüste, Trockenheit, Hitze. Ich habe vorsorglich schon mal den richtigen Lesestoff besorgt, um mich einzustimmen, was so auf uns zukommen kann. Oliver meint, ich wäre etwas obssessiv gewesen, fast 30 Liter Wasser für vier Tage (davon nur zwei im Park) mitzunehmen, aber man kann ja nie wissen.

Unser erster Tagesausflug in den Nationalpark führt uns über den Black Gap Pass zu der alten “Mariscal”-Miene, wo bis 1946 Quecksilber abgebaut wurde. Der Hinweis “Don´t lick the bricks” kommt hier nicht von ungefähr. Der Ausblick über die Wüste ist beeindruckend. Die unterschiedlichen Farben des Sandes, die Weite, die Hitze, jeder Sinneseindruck scheint verstärkt zu sein. Bei einer kurzen Rast werfen wir einen ersten Blick auf Mexiko, aber noch beeindruckt uns das nicht sehr.

Der Rio Grande zwischen Amerika und Mexiko ist hier ein brauner, mittelgroßer Fluss, der der Hitze entsprechend fast zu stehen scheint. Ein kaltes Eis ist uns im Moment lieber. Nachdem keiner aus der Gruppe hier bleiben möchte, fahren wir nach Hause. Der Tag klingt gemütlich im Starlight Theatre aus, und endlich finde ich auch einen Cowboyhut, der mir passt und gefällt. Er passt und gefällt auch Oliver, darum muss ich nochmal losziehen, um noch einen zu besorgen.

Der nächste Tag fängt früh an. In die Christmas mountains dürfen immer nur maximal vier Autos gleichzeitig, mit Genehmigung der Universität. Die einspurige, nicht asphaltierte Straße windet sich sehr nahe am Abgrund auf fast 1.700m Seehöhe hinauf. Das ist natürlich kein Hindernis für uns, und der Ausblick ist atemberaubend. Und es ist ziemlich kühl. Gestern hatte es 41 Grad, heute 17. Brr.

Der Nachmittag bringt uns zumindest mit der Fingerspitze nach Mexiko, denn mehr als Angreifen ist nicht drin. Die Schluchten rechts und links des Rio Grande sind sehr beeindruckend, und das Wasser ist angenehm erfrischend. Dieser Teil des Nationalparks ist sehr beliebt und dementsprechend gut besucht.

Nach unserem kurzen Abstecher geht es für die Kids und mich zu einem Sunset-Pferderitt. Für mehr als zwei Stunden schaukeln wir uns durch die Gegend, durch Flussbetten, und einem wunderbaren Sonnenuntergang entgegen. Wenn man leise die Abspann-Melodie von Lucky Luke dazu summt, kann man sich ganz gut in die Stimmung hineinversetzen.

Der nächste Tag bringt auch schon den Abschied von diesem Flecken Erde. Die Worte wüst, öde, unwirtlich, sind mir noch nie so ambivalent erschienen.

Wer alle Fotos von diesem Trip sehen will, klickt hier.

Vermischter April

In Ermangelung eines Hundes nehmen wir ja manchmal unsere Kids zum wheelen mit. Aber so ein süßer Beifahrer hat schon etwas an sich.

Ich finde Gefallen am alleine campen. Ist das ein Zeichen für irgendetwas?

Klassischer Sonntagnachmittags-Zeitvertreib: Mr. Softee fährt durch unsere Siedlung und verkauft Eis aus dem Wagen.

Aus Sehnsucht nach dem kleinen ungarischen Lokal in der Seumegasse machen wir Knoblauchkotelett.

Ein cooler Jeep fährt seit heute mit dem Namen meiner Mama durch Amerika. Ein Hoch auf alle Brustkrebs-Überlebenden und ein kleiner Gedanke an die, die es nicht geschafft haben. Danke an Denise Seward Brooks.

Hausverkaufshaustauschausflug II

Wer baff war, dass das Haus um 1,2 Mio Dollar verkauft wurde, ohne Besichtigung noch dazu, war nicht alleine. Zugegeben, die Hütte ist nicht klein, aber diese Summe hat uns, die Nachbarn und vermutlich auch Verkäufer und Maklerin überrascht. Und eventuell auch die neuen Besitzer. Diese haben, nachdem sie endlich ihr zukünftiges Zuhause angeschaut haben, auch prompt ihr Angebot zurückgezogen, weil das Haus doch nicht für sie war. Das hieß für uns: Das Haus ist wieder auf dem Markt, und wir sollen uns für ein weiteres Show-Wochenende ausquartieren.

Kein Problem. Diesmal geht es nur für eine Nacht fort, und da kam uns sofort San Antonio in den Sinn. “The Alamo” und der “Riverwalk” sind die Hauptattraktionen in dieser siebtgrößten Stadt der Vereinigten Staaten. Die Anreise dauert eine Stunde dreißig Minuten, und ist damit quasi ein Katzensprung. Und wirklich geht es nahezu nahtlos von Austin über San Marcos und New Braunfels in San Antonio über.

Der Samstag gehört größtenteils dem Witte Museum. Überall wird es als klein aber fein beschrieben, und so ist es auch. Es ist sehr fein. So klein finden wir es gar nicht. Auch ohne der Zusatzausstellung über Biomechanik verbringen wir drei Stunden beim Schauen, Entdecken, Lernen und Tun.

Nach einem späten Mittagessen können wir auch schon im Hotel einchecken, dass bequemerweise direkt am Riverwalk liegt. Vom Hotel aus führt eine Stufe hinunter zum Weg entlang des San Antonio River. Der Weg wurde ursprüglich als Hochwasserschutz gebaut, aber schnell hat sich auch seine gut vermarktbare Seite gezeigt. Heute ist es eine Touristenattraktion und dementsprechend gut besucht (oder überlaufen, je nachdem). Zum Glück liegt unser Hotel zirka zehn Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt. Während es beim Hotel idyllisch ruhig ist, geht in der Stadt die Post ab. Das ist auch das erste Mal seit Jahren (Jahren? Tatsächlich…) dass wir wieder mal so etwas wie Nachtleben haben!

Am nächsten Tag habe ich für uns einen Eintritt im “The Alamo” gebucht. Am “Alamo”, bzw. an der Schlacht, kommt man vor allem in Texas nicht herum, aber die Geschichte ist auch sehr spannend. Wer möchte, findet hier eine slide show, und hier gibt es noch ein paar weniger bekannte Fakten.

Um die Zeit zu verkürzen, bis wir wieder zurück ins Haus konnten, haben wir uns noch einen kleinen privaten Zoo auf dem Heimweg angesehen. Der fing einmal als Schlangen-Zoo an, hat aber heute eine weite Spanne von Bauernhoftieren bis zu exotischen Lebewesen.

Und damit war das Wochenende auch schon wieder vorbei. Das Haus wurde – wieder – verkauft, diesmal um 900.000.-. Ich halte euch auf dem Laufenden… Und für alle, die mehr Fotos sehen wollen: Hier gibt es die gesamte Fotogalerie.

Vermischter März

Für alles, was keinen eigenen Artikel bekommt.

Knödel Odyssey. Mal was anderes.
Schule macht mehr Spaß mit Freundin
Wir dürfen auf die süßen Katzen unserer Nachbarn aufpassen
Dafür wohnt Nachbars Hund bei uns. Zoe ist sich nicht ganz sicher, ob das Meerschweinchen Futter oder Freund ist.
Seit langem wieder einmal ein Kinoabend (Raya and the Last Dragon). Die Sitze lassen sich zurücklehnen und das Essen (Pizza, Burger, etc) wird an den Platz gebracht. Das lasse ich mir gerne einreden.

Hausverkaufshaustauschausflug

Während Snovid hat uns ein ominöses E-Mail etwas aufgeschreckt. Der Besitzer unseres Miethauses will das Haus verkaufen und wir sollen uns bitte bei der Maklerin melden um zu besprechen, wie das Ganze so angenehm wie möglich über die Bühne gehen kann. Das war ja wie verhext. Zum dritten Mal im Ausland, und zu dritten Mal wird das Haus verkauft, während wir drinnen wohnen! Der Verkauf der Wohnung in Kapstadt war sehr zäh und hat uns etwas Ärger beschert, der Verkauf des Hauses in Centurion war gegen Ende des Vertrages und war zumindest nicht furchtbar, und der jetzige Verkauf könnte fast als “blessing in disguise” durchgehen.

Der Plan war: alles so picobello wie nur möglich machen, alle persönlichen Gegenstände so gut wie geht verstecken, und dann für ein langes Wochenende das Haus verlassen und wo anders unterkommen. Dafür gab uns der Besitzer auch ein angenehmes Budget. Nach ein paar Gesprächen mit Freunden und Kollegen war das Ziel klar: Freitag nachmittag geht es gemütlich nach Glen Rose, Samstag weiter nach Dallas und am Sonntag von dort zurück.

In Glen Rose wartete der „Fossil Rim Nature Trail“ auf uns, ein paar Highlights waren der gackende und pickende Strauß (ich bin leicht zu erheitern, wie die meisten wissen), die Giraffe, welche ganz vorsichtig das Futter von meiner Hand nahm, und generell alle Viecher dort.

Als wir mit unserer Safari fertig waren, fuhren wir weiter nach Dallas. Erst mal zum Einchecken ins Hotel, das ich extra gebucht hatte, weil es sowohl einen indoor als auch einen outdoor pool hatte. Schmecks. Pool seit zwei Wochen geschlossen, wegen Wasserschadens während der Icepocalypse. Hätten sie ja auch irgendwo auf ihrer Webseite schreiben können. Egal, ich habe uns ein gratis Frühstück rausverhandelt, denn ich war wirklich grantig. Der weitere positive Aspekt daran war, dass wir den Nachmittag in der Sonne im Klyde Warren Park verbrachten und den Dallasianern beim Flanieren zuschauten.

Danach ging es noch ein wenig in das „historic city Center“, wo die Historie zwischen glitzernden Wolkenkratzern kaum zu erkennen war. Zur Geschichte Dallas´ gehört natürlich die Ermordung John F. Kennedys, und diesen Platz sahen wir uns auch noch an. Leider waren alle Museumstickets für das „Sixth Floor Museum“ vergriffen. Springbreak plus Covid-Zugangsbeschränkung sind eine schlechte Mischung. Zum Glück gibt es interaktive Apps sowie Plaketten an wichtigen Stellen und wir konnten uns auch so einen Überblick verschaffen. Nach einem kurzen misslungenen Abstecher in eine Bar feierten wir Nicholas´ Geburtstag mit selbstgekauften Brownies im Hotel. Happy 14, Großer!

Am Sonntag hatten wir Tickets für das Dallas World Aquarium vorbestellt. Das Aquarium ist fast mehr ein Zoo. Über fünf Stockwerke erkundet man einen Regenwald mit verschiedenen Ebenen, einen Fluss, die Tiefsee, sowie ein paar Kontinente. Auch hier Menschenmassen und viel Gedränge. Und trotz der wirklich schön gestalteten Ausstellung und der vielen Tiere waren wir nach drei Stunden völlig k.o. Blieb uns nur noch uns ins Auto zu setzen und zurück nach Austin zu fahren. Einen kleinen Stopp mussten wir noch in “Italy” einlegen, bevor es wirklich ganz nach Hause ging.

Wir können übrigens mittlerweile sagen, dass wir unsere müden Häupter in einer Millionenvilla zur Ruhe betteten, denn das Haus wurde um 1,2 M Dollar (bar, ohne Besichtigung) gekauft.

Fliegende Dinge, mit und ohne Federn

Kein Wunder, dass unser Jeep-Mechaniker über die letzten eineinhalb Jahre fast so etwas wie ein Freund wurde. Ich bin ja oft genug bei ihm mit meinem Little Big Red. Und seit Zack auch vom Drohnen-Virus angesteckt wurde, gibt es noch mehr Gesprächsstoff zwischen Oliver und ihm. Um erwähnte Drohnen gemeinschaftlich zu fliegen, lud Zack uns ein, ihn zu Hause zu besuchen. Nachdem vier Hunde und ungefähr 25 gefiederte Gefährten mit ihm Haus und Grundstück teilen, sollte das auch für mich und die Kinder nicht zu einem furchtbar langweiligen Ausflug werden.

Und wird es auch nicht. Wie im Flug vergeht die Zeit, Höckergänse-Küken, Entenjunge und zahme Hühner sind ein prima Vergnügen. Ich versuche, die trust technique zu verfeinern, aber machen wir uns nichts vor, das Federviel ist wohl eher von den getrockneten Mehlwürmern in meiner Hand als von meiner ruhigen Ausstrahlung angezogen. Macht nix, ich bin trotzdem glücklich.